Arthrose beim Hund: Hausmittel und natürliche Hilfe
Wenn dein Hund mit Arthrose zu kämpfen hat, ist das nicht nur für ihn, sondern auch für dich eine Herausforderung. Mit gezielten Hausmitteln und Möglichkeiten aus der Naturheilkunde kannst du das Wohlbefinden deines Pfotenkumpels nachhaltig fördern. Lass uns gemeinsam erkunden, wie natürliche Ansätze und die richtige Bewegung helfen können, die Gelenke und Knochen deines Hundes zu stärken.
Arthrose beim Hund verstehen
Arthrose ist eine Form der degenerativen Gelenkerkrankung, die durch den langsamen Abbau des Gelenkknorpels gekennzeichnet ist. Der Knorpel fungiert als Puffer zwischen den Knochen und verhindert Reibung. Bei Arthrose verschwindet dieser Puffer allmählich, sodass die Knochen aneinander reiben, was zu Entzündungen und Schmerzen führt. Häufig betroffene Gelenke sind Hüften, Knie, Ellenbogen und die Wirbelsäule.
Symptome und Ursachen der Arthrose bei Hunden
Arthrose bei Hunden ist eine schmerzhafte Erkrankung, die oft zu Einschränkungen in der Beweglichkeit führt. Die Symptome sind vielfältig und können von Lahmheit über Steifigkeit bis hin zu Veränderungen im Verhalten reichen. Häufig liegt eine Degeneration des Knorpels vor, die durch verschiedene Faktoren wie Übergewicht, Verletzungen oder genetische Veranlagung begünstigt wird.
Die häufigsten Symptome:
- Steifheit, besonders nach dem Aufstehen
- Lahmheit oder unregelmäßiges Gangbild
- Schwierigkeiten beim Aufstehen oder Hinlegen
- Verminderte Aktivität und Bewegungsfreude
- Empfindlichkeit gegenüber Berührungen an den betroffenen Gelenken
- Vermehrtes Lecken oder Kauen an den betroffenen Gelenken
Einfache Hausmittel, welche Du ausprobieren kannst
Wärmebehandlung bei Arthrose
Die Wärmebehandlung ist eine bewährte Methode zur Linderung von Arthroseschmerzen und zur Förderung der Beweglichkeit. Wärme wirkt entspannend auf die Muskulatur und fördert die Durchblutung in den betroffenen Bereichen, was dazu beiträgt, die Versorgung der Gelenke mit Nährstoffen zu verbessern und Abbauprodukte schneller abzutransportieren. Zudem kann Wärme dabei helfen, Muskelverspannungen zu lösen, die häufig als Folge der Schonhaltung auftreten, die Hunde mit schmerzenden Gelenken einnehmen. Diese Verspannungen verstärken den Schmerz oft noch zusätzlich.
Wärmekissen oder Rotlichtlampen können regelmäßig auf die Muskulatur der betroffenen Gelenke aufgelegt oder genutzt werden. Besonders hilfreich ist eine Wärmebehandlung nach einer Ruhephase oder vor sanften Bewegungseinheiten, um die Gelenke vorzubereiten und die Steifheit zu reduzieren. Wichtig ist jedoch, darauf zu achten, dass es die Wärme nicht direkt auf das Gelenk sondern auf die Muskulatur geht und die Temperatur angenehm ist, sodass keine Verbrennungen verursacht werden.
Durch die regelmäßige Anwendung von Wärme können die Schmerzen deutlich gemindert und die Beweglichkeit verbessert werden, sodass sich dein Hund insgesamt wohler fühlt.
Was Du zur Gelenkunterstützung als Nahrungsergänzung geben kannst
Nahrungsergänzungsmittel sind eine hervorragende Möglichkeit, die Gelenke deines Hundes bei Arthrose zu unterstützen. Substanzen wie Glucosamin, Chondroitin, Kollagen und MSM haben sich als besonders wirksam erwiesen, um den Knorpelaufbau zu fördern, die Gelenkgesundheit zu erhalten und Entzündungen zu reduzieren. Omega-3-Fettsäuren, insbesondere aus Fischölen, können ebenfalls helfen, Entzündungen in den Gelenken zu verringern und die Beweglichkeit zu verbessern. Durch die regelmäßige Gabe dieser Ergänzungsmittel kannst du aktiv dazu beitragen, die Symptome der Arthrose zu lindern und die Lebensqualität deines Hundes zu verbessern.
Omega-3-Fettsäuren
Omega-3-Fettsäuren sind bekannt für ihre entzündungshemmenden Eigenschaften und spielen eine wichtige Rolle bei der Linderung von Gelenkentzündungen. Sie kommen natürlicherweise in Fischölen vor, insbesondere in Lachs- oder Krillöl. Durch die Reduzierung der Entzündungen können Omega-3-Fettsäuren helfen, die Schmerzen bei Hunden mit Arthrose zu lindern und die Beweglichkeit zu verbessern.
Grünlippmuschel
Die Grünlippmuschel, die ursprünglich aus Neuseeland stammt, ist ein bewährtes Mittel gegen Gelenkbeschwerden bei Hunden. Sie enthält eine hohe Konzentration an Glucosamin, Chondroitin und Omega-3-Fettsäuren, die alle eine entzündungshemmende Wirkung haben und die Regeneration des Gelenkknorpels unterstützen. Studien haben gezeigt, dass Grünlippmuschelextrakt bei regelmäßiger Einnahme die Beweglichkeit verbessern und die Schmerzen verringern kann.
Kollagen
Kollagen ist ein wichtiger Baustein von Knorpel, Sehnen, Bändern und Knochen, und spielt daher eine zentrale Rolle bei der Unterstützung der Gelenkgesundheit. Es ist ein Protein, das die Elastizität und Stabilität des Knorpels gewährleistet. Bei Hunden mit Arthrose ist der Knorpel oft abgebaut oder geschädigt, was zu Schmerzen und eingeschränkter Beweglichkeit führt. Die Supplementierung mit Kollagen kann helfen, diesen Abbau zu verlangsamen oder sogar die Regeneration des Knorpels zu fördern.
MSM
MSM, kurz für Methylsulfonylmethan, ist eine natürliche Schwefelverbindung, die für ihre entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften bekannt ist. Schwefel spielt eine entscheidende Rolle im Körper, da er für den Aufbau von Kollagen und die Erhaltung des Bindegewebes notwendig ist. Bei Hunden mit Arthrose kann MSM helfen, Entzündungen in den Gelenken zu reduzieren und somit die Schmerzen zu lindern.
MSM unterstützt zudem die Flexibilität der Gelenke und hilft dabei, den schädlichen Kreislauf aus Entzündung und weiterem Knorpelabbau zu durchbrechen. Darüber hinaus fördert es die Regeneration des Gewebes und kann oxidative Schäden, die bei Arthrose häufig auftreten, verringern.
Glucosamin und Chondroitin
Glucosamin und Chondroitin sind zwei der am häufigsten verwendeten Nahrungsergänzungsmittel zur Unterstützung der Gelenkgesundheit bei Hunden. Sie kommen natürlicherweise im Knorpelgewebe vor und spielen eine wesentliche Rolle bei der Aufrechterhaltung der Gelenkfunktion und der Knorpelgesundheit. Glucosamin ist eine Aminozucker-Verbindung, die für die Bildung und Reparatur von Knorpelgewebe verantwortlich ist. Chondroitin unterstützt die Elastizität und Wasserbindung im Knorpel, was ihn widerstandsfähiger gegen Druckbelastungen macht.
Bei Hunden mit Arthrose kann die Zufuhr von Glucosamin und Chondroitin helfen, den Knorpelabbau zu verlangsamen, die Beweglichkeit zu verbessern und Schmerzen zu lindern.
Heilkräuter zur Schmerzlinderung und Entzündungen hemmen
Heilkräuter spielen eine zentrale Rolle in der Naturheilkunde, insbesondere bei der Behandlung von chronischen Erkrankungen wie Arthrose. Viele Kräuter haben natürliche entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften, die bei Hunden mit Gelenkproblemen wirksam sein können. Pflanzliche Mittel wie Teufelskralle, Weidenrinde und Weihrauch sind bekannt dafür, Schmerzen zu lindern und Entzündungen in den Gelenken zu reduzieren, ohne die Nebenwirkungen herkömmlicher Schmerzmittel. In Kombination mit anderen naturheilkundlichen Ansätzen können Heilkräuter eine sanfte, aber effektive Unterstützung im Umgang mit Arthrose bieten.
Kurkuma
Kurkuma, eine Pflanze, die hauptsächlich in der indischen Küche verwendet wird, enthält Curcumin, einen starken entzündungshemmenden und antioxidativen Wirkstoff. Es hat sich gezeigt, dass Curcumin entzündliche Prozesse im Körper reduziert und daher auch bei Arthrose eingesetzt werden kann. Zudem schützt es das Gewebe vor oxidativem Stress, der den Knorpelabbau weiter beschleunigen kann.
Weiderinde
Weidenrinde ist ein traditionelles pflanzliches Heilmittel, das seit Jahrhunderten zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung eingesetzt wird. Der Wirkstoff Salicin, der in der Weidenrinde enthalten ist, wird im Körper zu Salicylsäure umgewandelt, einem Vorläufer des Wirkstoffs von Aspirin. Bei Hunden mit Arthrose kann Weidenrinde helfen, die durch Gelenkentzündungen verursachten Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit zu verbessern. Durch ihre natürliche entzündungshemmende Wirkung kann sie die Schwellung und Steifheit in den Gelenken reduzieren.
Teufelskralle
Teufelskralle ist eine Heilpflanze, die ursprünglich aus dem südlichen Afrika stammt und traditionell zur Behandlung von Entzündungen und Schmerzen eingesetzt wird. Die Wurzel der Pflanze enthält Harpagosid, einen Wirkstoff, der entzündungshemmend und schmerzlindernd wirkt. Teufelskralle wird oft als unterstützende Therapie bei Gelenkproblemen, einschließlich Arthrose, eingesetzt.
Weihrauch
Weihrauch (Boswellia serrata) ist ein weiteres pflanzliches Mittel, das entzündungshemmende Eigenschaften besitzt. Die enthaltenen Boswelliasäuren wirken auf die Entzündungsprozesse im Körper und können dadurch Schmerzen lindern und Schwellungen reduzieren. Weihrauch wird häufig in der Humanmedizin zur Behandlung von Rheuma und Arthritis eingesetzt und hat sich auch bei Hunden als hilfreich erwiesen.
Akupunktur und Akupressur aus der traditionellen chinesischen Medizin
Neben pflanzlichen Heilmitteln spielen auch physikalische Therapien in der Naturheilkunde eine wichtige Rolle bei der Behandlung von Arthrose. Akupunktur und Akupressur, die aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) stammen, können durch das Setzen von Nadeln (Akupunktur) oder den Druck auf bestimmte Punkte (Akupressur) die Selbstheilungskräfte des Körpers anregen. Diese Techniken fördern die Durchblutung, lindern Schmerzen und können die Beweglichkeit deines Hundes verbessern.
Anwendung:
Akupunktur und Akupressur sollten nur von erfahrenen Therapeuten durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass sie richtig angewendet werden und keine Schäden verursachen.
Bewegung und Physiotherapie als natürliche Hilfe
Bewegung ist ein entscheidender Faktor bei der Behandlung von Arthrose. Es mag verlockend sein, den Hund zu schonen, um ihm Schmerzen zu ersparen, doch genau das Gegenteil ist der Fall. Zu viel Schonung führt oft dazu, dass die Muskeln abgebaut werden, da sie nicht ausreichend beansprucht werden. Dieser Muskelschwund kann das Problem der Arthrose sogar verschlimmern, da die Muskulatur eine wichtige Rolle bei der Stabilisierung der Gelenke spielt. Weniger Muskeln bedeuten mehr Belastung für die ohnehin schon geschädigten Gelenke, was den Teufelskreis aus Schmerz und Einschränkung nur weiter verstärkt.
Warum ist Bewegung wichtig?
Durch regelmäßige, kontrollierte Bewegung kann der Muskelschwund verhindert werden. Starke Muskeln stützen die Gelenke und entlasten sie, was den Druck auf den geschädigten Knorpel verringert. Bewegung fördert zudem die Durchblutung, was die Versorgung der Gelenke mit wichtigen Nährstoffen verbessert und entzündliche Abbauprodukte abtransportiert. Das hält die Gelenke beweglicher und lindert Schmerzen.
Die richtige Art der Bewegung ist jedoch entscheidend. Zu heftige oder unkontrollierte Belastungen, wie wilde Sprints oder Sprünge, können die Arthrose verschlimmern. Daher ist es wichtig, auf eine maßvolle und schonende Bewegung zu setzen.
Physiotherapie und Hydrotherapie
Ein Physiotherapeut kann gezielte Übungen entwickeln, die speziell darauf ausgerichtet sind, die Muskeln des Hundes aufzubauen, ohne die Gelenke zu überlasten. Hierbei werden oft sanfte Dehnübungen und Kräftigungsübungen eingesetzt, die den Muskelaufbau fördern und gleichzeitig die Gelenke schonen. Auch Balanceübungen können helfen, die Stabilität und das Körperbewusstsein des Hundes zu verbessern.
Ein besonders effektiver Ansatz in der Physiotherapie ist die Hydrotherapie, also das Training im Wasser. Schwimmen ist eine hervorragende Möglichkeit, die Muskeln zu stärken und gleichzeitig die Gelenke zu entlasten, da der Auftrieb des Wassers das Körpergewicht reduziert. Dadurch kann der Hund sich freier bewegen, ohne Schmerzen zu empfinden, und die Muskulatur wird sanft aufgebaut.
Fazit: Mit natürlichen Mitteln zu mehr Lebensqualität für Deinen Hund
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Bewegung – richtig dosiert – ein Schlüsselfaktor in der Arthrosebehandlung ist. Sie beugt dem Muskelschwund vor, stabilisiert die Gelenke und trägt maßgeblich dazu bei, die Lebensqualität deines Hundes zu erhalten.
Referenzen / Quellen
https://www.zentrum-der-gesundheit.de/krankheiten/rheuma-knochen-gelenke/arthrose-uebersicht/natuerliche-mittel-gegen-arthrose
https://www.naturheilkunde-bei-tieren.de/arthrose.html